GONE Verloren by Michael Grant

GONE Verloren by Michael Grant

Autor:Michael Grant [Grant, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Ravensburger Buchverlag
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag
veröffentlicht: 2010-12-20T23:00:00+00:00


Fünfundzwanzig

127 Stunden, 42 Minuten

Zwei Tage waren vergangen, seit Lana die Kojoten überlebt hatte. Die sprechenden Kojoten. Zwei Tage, seit ihr eine Schlange das Leben gerettet hatte. Eine fliegende Schlange.

Die Welt war verrückt geworden.

Der Mann, dem die Hütte gehörte, hieß Jim Brown. Das wusste sie von den Papieren, die sie in der Schublade des Tisches gefunden hatte. Fotos gab es keine, aber er war erst achtundvierzig Jahre alt. Ihrer Meinung nach eine Spur zu jung, um der Zivilisation den Rücken zuzukehren und Einsiedler zu werden.

Der Schuppen hinter der Hütte war bis zur Decke mit Vorräten gefüllt. Nichts Frisches, dafür aber jede Menge Dosen mit Keksen, Pudding, Erdnussbutter, Pfirsichkompott, Fruchtsalat, Bohnen, gewürztem Schinkenfleisch und diese Fertigmahlzeiten der Armee. Jedenfalls genug, um Lana und Patrick mindestens ein Jahr lang am Leben zu erhalten. Wenn nicht länger.

Es gab kein Telefon. Keinen Fernsehapparat und auch sonst keine Elektrogeräte. Keine Klimaanlage gegen die glühende Hitze am Nachmittag. Und keinen elektrischen Strom. Die einzigen mechanischen Vorrichtungen waren die Windmühle für den Betrieb der Pumpe, die das Grundwasser nach oben beförderte, und ein pedalbetriebener Schleifstein, um Spitzhacken, Spaten und Sägeblätter zu schärfen. Mit Spitzhacken, Spaten, Sägen und Hämmern war Einsiedler Jim, wie Lana ihn nannte, auch erstaunlich gut ausgestattet.

Außerdem wies einiges auf ein Auto oder einen Pick-up hin. An eine Seite der Hütte war eine Art Stellplatz angebaut, ein schräges an der Wand befestigtes Dach, von dem Reifenspuren in den Sand führten. Im Müll entdeckte sie leere Ölkanister und im Schuppen zwei volle Hundert-Liter-Kanister, die nach Benzin rochen.

Weiter draußen lagerten Eisenbahnschwellen, ordentlich zu einem quadratischen Haufen gestapelt, und daneben fand sie Kleinholz, vor allem Kanthölzer, aus denen noch die Nägel ragten.

Einsiedler Jim musste unterwegs sein. Vielleicht war er für immer fortgegangen. Vielleicht war mit ihm dasselbe passiert wie mit ihrem Großvater und sie war der letzte noch lebende Mensch auf der Welt.

Sie wollte jedenfalls nicht hier sein, wenn er zurückkehrte. Jemand, der in einem kochend heißen Tal zwischen staubigen Hügeln und weitab von der Straße lebte und dort einen Rasen anlegte, der so grün war wie ein Golfplatz, konnte unmöglich alle Tassen im Schrank haben.

Lana goss den Rasen, bespritzte Patrick verspielt mit dem Schlauch und drehte das Wasser ab.

»Lust auf Bohnen?«, fragte sie den Hund.

Sie ging wieder hinein. In der Hütte herrschte eine Hitze wie in einem Backofen. Ihr brach der Schweiß aus, aber nach allem, was sie durchgemacht hatte, betrachtete sie das als Lappalie. Hitze? Na und? Sie hatte Wasser, sie hatte Nahrungsmittel und ihre Knochen waren heil – was wollte sie mehr?

Die Bohnen waren in großen Dreikilo-Dosen. Da Einsiedler Jim keinen Kühlschrank hatte, mussten sie gegessen werden, bevor sie verdarben. Es würde so lange Bohnen geben, bis die Dose leer war. Dafür aßen sie zum Nachtisch Fruchtsalat. Morgen würde sie vielleicht eine Dreikilo-Dose Vanillepudding öffnen und sich die nächsten drei Tage von Pudding ernähren.

Es gab keinen Herd, nur eine kleine Kochplatte. Auch kein Waschbecken. Die spärliche Einrichtung der Hütte bestand aus einem Stuhl, einem Tisch und der unbequemen Pritsche an der Wand.

In der Mitte des Raums



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